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    Damit „Nicht verfügbar“ zur Ausnahme wird

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    Ein fehlendes Teil kann die gesamte Produktion lahmlegen – besonders, wenn es gar nicht mehr produziert wird. Damit es nicht erst so weit kommt, arbeitet bei Krones ein Team mit Weitblick: Das Obsoleszenzmanagement sorgt dafür, dass auch ältere Maschinen zuverlässig laufen – durch vorausschauende Planung, ein einzigartiges Netzwerk und detektivisches Gespür. 

    Maschinensurren, Flaschenklirren, Zischen: So klingt es in den Hallen, in denen die Maschinen von Krones unermüdlich Getränke abfüllen. Doch wenn nur ein einziges Bauteil seinen Dienst versagt, kann unter Umständen die ganzen Linie stehen – und den gesamten Betrieb zum Stillstand bringen. Besonders bei älteren Maschinen stellt es sich als schwierig heraus, noch passende Ersatzteile zu finden. Zum Glück hat Krones dieses Problem schon früh erkannt und ein eigenes Team eingerichtet, das speziell für solche Fälle gewappnet ist: das Obsoleszenzmanagement. 

    Reaktiv, proaktiv, strategisch – die drei Wege zum Ersatzteil 

    Als „obsolet“ werden beispielsweise Bauteile bezeichnet, die nicht mehr gebräuchlich, veraltet oder überflüssig geworden sind. In der Praxis kann das viele Gesichter haben: Bauteile werden nicht mehr hergestellt, Betriebssysteme bekommen keine Updates mehr oder neue gesetzliche Normen machen eine Modernisierung notwendig. Auch Wissen kann obsolet werden, indem Kolleginnen und Kollegen in den Ruhestand gehen und die Maschinen nicht mehr wie gewohnt betreut und dadurch bestimmte Fertigungsverfahren nicht mehr angewandt werden können.  

    Nicht zuletzt ändern sich auch die Anforderungen der Kunden stetig – und der Markt passt sich an. Gerade bei einem Technologiekonzern wie Krones ist es daher wichtig, frühzeitig Strategien gegen Obsoleszenz zu entwickeln, um mit dem gewohnten Engagement für einen reibungslosen Lifecycle Service zu sorgen.  

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    David Pöppel (links) und Bernhard Trieb sorgen für ein erfolgreiches Obsoleszenzmanagement.

    Hier kommt das Obsoleszenzmanagement ins Spiel: Schon seit circa zwölf Jahren macht es sich Bernhard Trieb aus dem Team des Global Lifecycle Service zur Aufgabe, die Ersatzteilversorgung für Maschinen jeglichen Alters sicherzustellen und so deren gesamte Nutzungsdauer auszuschöpfen. „Wir kümmern uns darum, obsolete Teile, die vom Hersteller aus dem Programm genommen werden, frühzeitig zu identifizieren und durch kompatible Alternativen zu ersetzen – sei es als Einzelkomponente, Umbausatz oder, falls erforderlich, durch eine eigens entwickelte Neukonstruktion. Sollte keine dieser Optionen möglich sein, sichern wir die Versorgung notfalls durch den Aufkauf verbliebener Restbestände. Unser oberstes Ziel ist es, die langfristige Ersatzteilverfügbarkeit für unsere Kunden jederzeit sicherzustellen“, sagt Trieb.  

    Das System, mit dem sie der Obsoleszenz entgegenwirken, beruhe dabei auf drei Säulen, ergänzt sein Kollege und zertifizierter Obsoleszenzmanager David Pöppel: „Einmal agieren wir reaktiv. Das heißt, wenn das Teil unerwartet und kurzfristig nicht mehr verfügbar ist, machen wir uns akut auf die Suche. Hierfür haben wir unseren performanten Bauteil-Abkündigungsprozess. Dieser wird überwiegend durch unser Central Engineering betreut und basiert auf einem eigens vom Einkauf programmierten Tool. Dann gibt es noch die proaktive Arbeit: Wir suchen also gezielt nach potenziell inaktiven Teilen, um hier präventiv eine Lösung zu erarbeiten, damit wir diese weiterhin als Ersatzteile anbieten können. Und schließlich handeln wir noch strategisch, indem wir versuchen, unsere Maschinen stets mit Teilen und Technik des aktuellen Stands auszustatten. So minimieren wir die Gefahr einer kurzfristigen Obsoleszenz.“  

    Der Weg zum Obsoleszenzmanager

    Um eine Zertifizierung im Obsoleszenzmanagement zu erhalten, hat David Pöppel einen extra dafür ausgelegten Workshop des Unternehmens AMSYS besucht. Hier hat er den Umgang mit hilfreichen Tools und Methoden gelernt, um mit Bauteilabkündigungen professionell und effektiv umzugehen.  

    Durch das Training mit verschiedenen Ansätzen konnte er eine Vorgehensweise auswählen, die er bei Krones spezifisch anwendet, denn: Wie das Obsoleszenzmanagement in einem Unternehmen gelebt wird, ist immer individuell.  

    Nach dem Grundseminar hat David Pöppel noch einen Kurs zum „Obsolescence Manager „IIOM Associate Grade“ absolviert. Um die Zertifizierung zu erhalten, meisterte er folgende Aufgaben: 

    • Erstellen eines Obsoleszenzmanagement-Plans
    • Vorstellung dieses Plans in Form einer Live-Präsentation 
    • Beurteilen der Anwendbarkeit des vorgestellten Plans 
    • Multiple-Choice-Test 

    Stark durch Vernetzung 

    Damit das Obsoleszenzmanagement funktioniert, braucht es mehr als nur technisches Know-how. Zusammenarbeit ist hier das Stichwort, denn das Team steht im engen Austausch mit anderen Bereichen: den Mitarbeitenden aus dem Central Engineering, die über die nötige Expertise über unser Teileportfolio verfügen, dem Engineering im LCS durch ihr Wissen über unser Produktportfolio sowie auch den Kolleginnen und Kollegen aus Einkauf, Vertrieb oder Service, an die sich Bernhard Trieb und David Pöppel wenden können. Durch dieses Netzwerk erlangen die beiden wichtige Hinweise und bekommen Hilfe dabei, wenn es darum geht, veraltete Komponenten zu identifizieren und zu ersetzen. Neben dem internen Netzwerk spielen auch externe Lieferanten und langjährige Partner eine zentrale Rolle bei der Beschaffung obsoleter Teile.  

    Das LCT3 – eine „never ending story“ 

    Ein Paradebeispiel, weshalb ein gutes Obsoleszenzmanagement so wichtig ist, ist das Liquid Crystal Terminal 3. Generation, kurz: LCT3. Dabei handelt es sich um einen von Krones selbst entwickelten Computer beziehungsweise eine SPS, die inzwischen meist von Touchpads zur Steuerung der Maschinen ersetzt wurde.  

    „Das LCT3 ist ein Krones Urgestein“, erzählt Bernhard Trieb. „Es wurde seit mehr als 35 Jahren sehr oft verbaut und die Nachfrage ist noch immer recht hoch. Deshalb haben wir uns entschieden, noch einmal proaktiv auf die Suche nach den Bauteilen dafür zu gehen.“ David Pöppel vergleicht den Prozess mit Detektivarbeit: „Früher hat Krones das LCT3 selbst hergestellt, heute übernehmen das externe Lieferanten und Distributoren. Daher erkundigen wir uns erst einmal bei ihnen, welche Teile sie benötigen, um ein funktionierendes LCT3 produzieren zu können. Anschließend fragen wir bei ehemaligen Lieferanten, ob sie noch Teile übrighaben, starten Aufrufe bei Kunden, dass sie obsolete Teile zurückschicken können, und schauen in unseren eigenen Lagerbeständen nach. Dabei werden wir auch von unserem Netzwerk tatkräftig unterstützt.“ 

    Je älter die Teile sind, desto schwieriger gestaltet sich deren Beschaffung. So werden die Bestandteile teurer, je seltener sie sind. „Wir evaluieren deshalb ständig, wie lukrativ so eine Beschaffungsaktion ist – und bei LCT3 haben wir großes Potenzial gesehen“, freut sich Trieb. Dies spiegelt sich auch im positiven Feedback von Kunden wider, die ihre Maschinen dadurch noch länger betreiben können. 

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    Schon vor über 35 Jahren wurde das erste LCT3 in einer Krones Maschine verbaut.

    Fazit: ohne geht’s nicht!  

    Was heute funktioniert, kann morgen schon veraltet sein – genau deshalb ist das Obsoleszenzmanagement weit mehr als nur Schadensbegrenzung. Und die Anforderungen steigen: Neue Technologien werden immer schneller entwickelt, die Produktlebenszyklen schrumpfen – während gleichzeitig die Anforderungen an Effizienz, Digitalisierung und Nachhaltigkeit steigen. Ein vorausschauendes Obsoleszenzmanagement wird deshalb immer wichtiger – sowohl um akute Engpässe zu vermeiden als auch, um Maschinen langfristig fit für die Zukunft zu machen.  

    Bei Krones gibt es einen klaren Plan: „Mit der Einführung einer modernen Software-Lösung ersetzen wir das bisherige, veraltete Tool und schaffen damit eine Vielzahl neuer Möglichkeiten im Obsoleszenzmanagement. Gleichzeitig stärken wir unsere Position als verlässlicher Partner, indem wir das Thema aktiv bei unseren Kunden kommunizieren. Durch den gezielten Ausbau interner Schulungsmaßnahmen stellen wir sicher, dass unser Vertrieb optimal unterstützt wird. Und nicht zuletzt verfolgen wir das Ziel, unser Obsoleszenzmanagement mittelfristig international auszurollen – durch die enge Einbindung unserer Tochtergesellschaften“, resümiert Pöppel.  

    Mit seiner stillen Hintergrundarbeit sorgt das Obsoleszenzmanagement dafür, dass auch ältere Maschinen noch lange die gewohnte und geschätzte Geräuschkulisse in die Hallen bringen können. 

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