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    Der „Baustellen-Papi“ mit dem inneren Kind

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    21. Juni 2023
    5:10 Min.

    Gösta Lindahl ist Baustellenleiter im Service und reist für Krones um die Welt – und das mit 64 Jahren. Eine Berufssparte, die oft jungen, abenteuerlustigen Menschen zugeschrieben wird, erfüllt Gösta auch nach über 20 Jahren bei Krones noch mit Glück. „Ich bin der Papi auf den Baustellen“, sagt er selbst.

    109 Länder hat er bereits bereist, er spricht insgesamt acht Sprachen. Er ist geborener Däne, lebt mittlerweile in Italien, hat eine brasilianische Frau und vier Kinder, die mindestens dreisprachig aufwachsen. „Multikulti“ wird bei ihm in allen Lebensbereichen großgeschrieben. Und für Krones reist er nun seit über 20 Jahren um den Globus. „Papi“ ist dabei nur einer seiner vielen Spitznamen. „In Afrika bin ich zum Beispiel der ‚Babu‘, das bedeutet sowas wie Opa. In Asien bin ich der Golden Monkey, dort wurde ich schon für einen Heiligen gehalten.“ Im Interview betont er, dass seine Spitznamen immer auch anerkennend gemeint sind. „Diesbezüglich helfen mir mein Alter und mein Aussehen schon oft, glaube ich. Alle begegnen mir sehr respektvoll.“

    Ein Zufall, der zu Krones führte

    Nur weil Gösta nicht mehr Anfang 20 ist, liebt er die Abenteuerlust, die mit seinem Job einhergeht, nicht weniger als früher. „Oft fährst du auf die Baustelle und dort ist alles gar nicht so, wie man es sich vorgestellt hat. Jeden Tag kommt etwas Neues daher, auf das du dich nicht vorbereiten kannst. Man muss spontan sein und Spaß daran haben, Probleme zu lösen“, erzählt Gösta. Dabei ist er in den gesamten Prozess von der Planung bis hin zu den Arbeiten vor Ort eingebunden: „Ich bin normalerweise der Erste und der Letzte auf der Baustelle.“ Bei seinem Job hilft ihm laut eigener Einschätzung vor allem seine Gelassenheit. „Ich bin ein ganz ruhiger Typ, für manche vielleicht sogar zu ruhig. Meine Schwester sagt immer, wenn sie mit mir telefoniert, würde sie fast einschlafen“, lacht er. Doch inmitten des Baustellen-Gewusels schadet diese Gelassenheit wohl nicht. „Ich werde oft als Problemlöser losgeschickt. Dann schauen wir uns die Lage in Ruhe an und meistens geht es dann auch wieder vorwärts. Ich bin also nicht nur ‚der Alte‘, sondern auch ‚der Ruhige‘“, schmunzelt er.

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    Team-Besprechung auf der Baustelle

    Gösta Lindahl kam eigentlich nur zufällig zu Krones. Er hatte davor bei einer kleineren Firma in Dänemark gearbeitet, die schließlich von Krones aufgekauft wurde. „Ich habe damals gar nicht gewusst, wer oder was Krones eigentlich ist. Ich kann mich noch erinnern, dass ich zum damaligen Zeitpunkt gerade in Uruguay war, als mir plötzlich Männer in Krones Arbeitskleidung entgegenkamen und mich mit ‚Hallo Kollege‘ begrüßt haben“, erzählt Gösta. Im Alter von 25 bekam er – damals noch von seinem alten Arbeitgeber – die erste große Baustelle zugeteilt. Nun ist er seit 1999 Herr großer Krones Baustellen weltweit. Auch wenn es nur ein Zufall war, der Gösta zu Krones führte, möchte er diesen keinen Tag missen. „Ich hatte schon immer Spaß an der Arbeit hier und habe es immer noch“, sagt er. Trotz seiner 64 Jahre denke er noch lange nicht ans Aufhören. „Ich habe noch keinen Plan, wann ich in Rente gehen will. Ich bin noch gesund und möchte schon noch ein bisschen arbeiten – nur rauchen tu ich ein bisschen viel“, lacht er. Und morgens beim Aufstehen, da merke er manchmal, dass er eben keine 25 mehr sei.

    Die Arbeit erfüllt ein Stück vom Traum

    Außerdem geht für den gebürtigen Dänen mit diesem Job auch ein Kindheitstraum in Erfüllung. Denn schon immer wollte Gösta die ganze Welt zu bereisen – und beinahe hätte er das in jungen Jahren auch umgesetzt: „Mit 18 oder 19 habe ich zusammen mit einem Freund eine riesige Segeltour geplant, wir hätten am liebsten die ganze Welt gesehen. Leider ist dieser Freund dann durch einen Unfall gestorben und der Trip hatte sich für mich erledigt.“ Doch die Arbeit gibt ihm jeden Tag ein Stück dieses Traums zurück. „Ich sage normal nie ‚nein‘ zu neuen Aufträgen, ich will alles sehen und entdecken. Die jungen Leute haben heutzutage mehr Bedenken, was die eigene Sicherheit betrifft. So war ich nie.“ Nach kurzem Überlegen fügt er lachend hinzu: „Vielleicht sollte ich da auch mal ein bisschen mehr aufpassen, ich habe schließlich Kinder. Aber der kleine Junge in mir lebt immer noch und will Sachen sehen und machen. Und mit diesem inneren Kind wird man nie alt.“ Er würde jedem jungen Menschen raten, so viel wie möglich von der Welt zu sehen, das öffne den Blick für so viele Dinge im Leben.

    „Der kleine Junge in mir lebt immer noch und will Sachen sehen und machen. Und mit diesem inneren Kind wird man nie alt.“ Erwin HächlGösta LindahlBaustellenleiter bei Krones

    Auch wenn Gösta beruflich unterwegs ist, versucht er die Abende anderweitig zu nutzen. Der 64-Jährige ist großer Sport-Fan und spielt gerne Darts oder geht zum Bowling. Er liebt die Natur, trinkt gerne mal ein kühles Bier oder trifft sich mit Kollegen zum Abendessen. Dort gibt es dann jedoch eine Regel: Es wird nicht über die Arbeit gesprochen. Wer es doch tut, muss in ein Sparschwein am Tisch spenden. Das ist jedoch nicht etwa die Getränkekasse des Teams, sondern wird vor Ort für einen guten Zweck verwendet. „Man darf nicht vergessen: Man ist dort oft an Orten, an denen es Leuten schlecht geht. Menschen sterben wegen Hunger oder Armut, leben in Kriegsgebieten und wir sind dort, um beispielsweise eine Brauerei zu bauen. Das macht einen auch oft traurig.“ Er erinnert sich an einen Einsatz kurz vor Weihnachten, der ebenfalls in einem sozial sehr schwachen Gebiet stattfand. Mit der „Arbeitsgespräche-Strafkasse“ ging ein Teil vom Team in einen Spielwarenladen und besorgte verschiedene Spielzeuge, um sie an ein regionales Krankenhaus zu spenden. „Sowas machen wir öfter, das sind sehr schöne Momente – und man kann sich sicher sein, dass diese Leute Krones so schnell auch nicht mehr vergessen!“

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    Beim Feierabendbier gilt die Regel: Arbeitsgespräche sind tabu!

    Es ist noch Platz auf der Bucket List

    Wenn Gösta von seinen Einsätzen nach Hause kommt, freut er sich am meisten auf seine Familie. Dort warten dann seine vier Kinder und seine Frau auf ihn. „Die sind es gewohnt, dass ich viel unterwegs bin. Aber sie können sich auch sicher sein, sobald ich zu Hause bin, bin ich nur noch Vater und Ehemann.“ Gösta, der bei der Geburt aller seiner Kinder dabei war, nimmt sich auch heute noch an allen Geburtstagen frei. „Und einmal im Jahr machen wir Familienurlaub, da entscheiden dann die Kinder, wo es hingeht“, erzählt er.

    Wenn die Rente dann doch irgendwann vor der Tür steht, braucht Gösta jedoch keine Angst haben, die Bucket List schon abgearbeitet zu haben und an Langeweile zu leiden. „Auch dann will ich natürlich noch weiter die Welt entdecken. In Europa und Afrika habe ich mittlerweile fast alles gesehen, in Amerika und Asien habe ich auch viel gearbeitet. Aber ich war zum Beispiel noch nie in Australien oder Neuseeland!“ Doch wer weiß, wo die Krones Baustellen sein werden, in den nächsten Berufsjahren, die Gösta Lindahl auch mit 64 noch genießen will …

    Gösta Lindahls beruflicher Werdegang:

    • Gösta ist gelernter Schmied.
    • Außerdem hat er eine Technikerausbildung in Dänemark absolviert und auch den Meister gemacht.
    • Schließlich wurde er Teamleader bei seinem damaligen Arbeitgeber und bekam erste Baustellen zugeteilt.
    • Eines Tages schaffte er es zum Serviceleiter und reiste etwa 100 Tage im Jahr.
    • Schließlich wurde seine Arbeitgeber-Firma von Krones aufgekauft.
    • Seit 24 Jahren ist er nun bei Krones, erst eine Zeit lang in Flensburg, mittlerweile ist er Neutraubling zugeteilt.
    21. Juni 2023
    5:10 Min.

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