Der Einsatz von Kunststoff-Rezyklat hat bekanntermaßen viele Vorteile: Wir reduzieren dadurch die CO₂-Emissionen bei der Herstellung von Kunststoffverpackungen, sind weniger abhängig von fossilen Rohstoffen und leisten einen Beitrag gegen die Vermüllung des Planeten. Die schlechte Nachricht: Es ist noch viel zu tun, denn laut Plastics Europe werden derzeit erst knapp 27 Prozent des europäischen Kunststoffabfalls recycelt; weltweit sind es noch weniger. Die gute Nachricht: Die Zahlen steigen – sicherlich auch dank zahlreichen Regelungen, die von Regierungen weltweit eingeführt werden. In der EU beispielsweise wurden beziehungsweise werden derzeit diverse Vorgaben verabschiedet, zum Beispiel:
- Die Plastiksteuer, eine Abgabe von Unternehmen auf nicht recycelte Kunststoffverpackungen in Höhe von 0,80 Euro pro Kilogramm, die 2021 von der EU beschlossen wurde, wird in Deutschland voraussichtlich 2025 eingeführt.
- Zwingender Einsatz von Rezyklat bei Kunststoffverpackungen, zum Beispiel: PET-Getränkeflaschen müssen ab 2025 zu mindestens 25 Prozent aus recyceltem Kunststoff bestehen und ab 2030 zu mindestens 30 Prozent.
- Ein verpflichtendes Pfandsystem je Land soll im Zuge der Packaging and Packaging Waste Regulation (PPWR) ab 2029 EU-weit für PET-Getränkeflaschen und Getränkedosen eingeführt werden.
- Die Tethered-Caps sorgen dafür, dass beim Recyceln von Einweg-Getränkeflaschen auch mehr Deckel im Wertstoffkreislauf verbleiben.
Und weltweit:
- Indien, Thailand und Südkorea haben in den letzten Jahren recycelten Kunststoff für den Lebensmittelkontakt freigegeben und ambitionierte Ziele formuliert, beispielsweise Indien mit 10 Prozent Rezyklatanteil in starren Plastikverpackungen ab 2025.
- In den USA gehen einzelne Bundestaaten wie Kalifornien mit Pfandsystemen und verbindlichen rPET-Quoten voran.
- Das Intergovernmental Negotiating Committee on Plastics Pollution der UN soll bis Ende 2024 ein international rechtlich bindendes Instrument entwickeln, um weltweit die Verschmutzung durch Kunststoffabfälle zu reduzieren.