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    Wasseraufbereitungsanlage Hydronomic für kommunalen Wasserversorger

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    15. Februar 2021
    6:35 Min.
    Zum ersten Mal kommt eine Wasseraufbereitungsanlage Hydronomic von Krones in einer Kommune zum Einsatz.
    • Buchstäblich mitten in Wald und Wiese liegt das kommunale Wasserwerk der Wasserservice Daibersdorf GmbH.

    2019 erhielt Krones bei der öffentlichen Ausschreibung der niederbayerischen Wasserservice Daibersdorf GmbH den Zuschlag für eine Enteisenungsanlage. Mit diesem ersten Auftrag eines Unternehmens für die öffentliche Trinkwasser-Versorgung erbrachte Krones den Beweis, dass die Technologie der Hydronomic nicht nur höchsten Hygieneansprüchen und Langlebigkeitskriterien von Getränkeproduzenten gerecht wird, sondern, dass seine Wasserqualität und die Investitionskosten auch die Ansprüche von öffentlichen Versorgern erfüllen.

    Das Navigationssystem beendet seinen Auftrag: »Sie haben Ihr Ziel erreicht. Bitte steigen Sie hier aus und gehen den Rest des Wegs zu Fuß.« Genauso sollte es auch sein, wenn man eine naturbelassene Quelle besucht. Besagte Quelle gehört zu dem kommunalen Wasserwerk der Wasserservice Daibersdorf GmbH. Deren Werk liegt idyllisch mitten in Wald und Wiese, ein paar hundert Meter entfernt vom Weiler Daibersdorf mit nur einer Handvoll Einwohnern. Armin Grassinger, 1. Bürgermeister der Stadt Dingolfing, und Gerald Rost, 1. Bürgermeister der Gemeinde Gottfrieding und Vertreter des Zweckverbands Wasserversorgung Mittlere Vils, sind bereits da für das Gespräch mit dem Krones magazin, ebenso wie Markus Schmitz, Werkleiter der Wasserversorgung Mittlere Vils und stellvertretender Geschäftsführer der Wasserservice Daibersdorf GmbH. Diese Gemeinschaft versorgt mit ihren zwei Tiefbrunnen seit 2010 sowohl die nahegelegene Stadt Dingolfing als auch den Zweckverband Wasserversorgung Mittlere Vils mit Trinkwasser, und zwar in einer »sehr guten Zusammenarbeit über jegliche Parteien und Gebietsgrenzen hinweg«, wie sich alle Beteiligten einig sind.

    Öffentliche Ausschreibung

    »Diese beiden Brunnen mit 144 beziehungsweise 159 Metern Tiefe dienen uns als zweites Standbein. Wir nutzen sie als Back-up, damit unsere Bürger immer auf eine gesicherte Wasserversorgung vertrauen können«, sagt Bürgermeister Armin Grassinger. »Die Stadtwerke Dingolfing und der Zweckverband Mittlere Vils sind jeweils zu 50 Prozent daran beteiligt und nutzen das genehmigte Wasserrecht von 500.000 Kubikmetern pro Jahr auch jeweils zur Hälfte«, ergänzt sein Kollege Gerald Rost. Die Qualität der beiden Brunnen ist hervorragend und erfüllt die strengen Kriterien der Trinkwasserverordnung, »speziell die hohen Magnesium- und Kalzium-Werte könnten mit so manchem Mineralwasser mithalten«, meint Werkleiter Markus Schmitz. So liegen die Eisen- und Mangan-Gehalte unterhalb der Grenzwerte der Trinkwasserverordnung von 0,2 respektive 0,05 Milligramm pro Liter. 

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    Armin Grassinger (1. Bürgermeister der Stadt Dingolfing), Gerald Rost (1. Bürgermeister der Gemeinde Gottfrieding und Vertreter des Zweckverbands Wasserversorgung Mittlere Vils) sowie Markus Schmitz (Werkleiter der Wasserversorgung Mittlere Vils und stellvertretender Geschäftsführer der Wasserservice Daibersdorf GmbH)

    Ein Problem gab es trotz guter Wasserqualität dennoch: Bislang war das Wasser direkt aus den beiden Brunnen ins Netz eingespeist worden. Dabei führten das darin enthaltene Eisen und Mangan zu Ablagerungen im Rohrnetz. Bei Feuerwehrübungen kam dann schon mal rot-braun verfärbtes Wasser aus den Hydranten oder die Bürger mussten ihre Wasserhähne manchmal sogar eine Zeit lang laufen lassen, bis sie klares Wasser hatten. Ein deswegen beauftragter Hydro-Geologe empfahl daher, die Brunnen mit einer Enteisenungsanlage nachzurüsten. Die Eisenausfällung geschieht üblicherweise durch Sauerstoffeintrag und anschließende Filtration mittels Sand- oder Tiefenfilter. Eben diese Anforderung enthielt dann auch die Projektbeschreibung der öffentlichen Ausschreibung nach VOB (Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen), die Anfang 2019 im Bayerischen Staatsanzeiger veröffentlicht wurde. 

    Erster Auftrag für Kommune

    Um den Kundenkreis für die Wasseraufbereitung Hydronomic zu erweitern, beteiligte sich Krones erstmalig auch an einer öffentlichen Ausschreibung für ein kommunales Wasserwerk. »Dabei gibt es einen großen Unterschied zwischen einer industriellen Anfragespezifikation und einer öffentlichen Ausschreibung«, erläutert Joerg Berger, der bei Krones im Vertrieb Prozesstechnik tätig ist und für das Angebot an die Wasserservice Daibersdorf GmbH verantwortlich war. »Bei einem Projekt in der Industrie kann man gegebenenfalls nachverhandeln und nochmal ein günstigeres Angebot abgeben. Bei einer öffentlichen Ausschreibung dagegen muss der erste Schuss sitzen, da muss von vornherein mit sehr spitzem Bleistift gerechnet werden.« Und der erste Schuss saß: Krones gewann die Ausschreibung. Maßgebliche Gründe dafür waren, dass Krones mit seiner Hydronomic die geforderten Kriterien in Sachen Wirtschaftlichkeit, Erweiterbarkeit, Wartungsfreundlichkeit, Servicebereitschaft, Langlebigkeit und geringer Energieverbrauch erfüllen konnte.

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    Zum ersten Mal findet eine Wasseraufbereitungsanlage Hydronomic MF von Krones in einer Kommune Anwendung.

    Der Ausschreibung Anfang 2019 folgte im Mai 2019 der Baubeginn, im Juni 2020 – Corona-bedingt etwas später als geplant – fand die Inbetriebnahme statt und im September konnte das Projekt erfolgreich abgenommen und übergeben werden. »Der große Vorteil an Krones war, dass die Anlage fertig programmiert ausgeliefert wurde«, erklärt Markus Schmitz. »Bei öffentlichen Ausschreibungen ist es ansonsten üblich, dass die Elektronik von einer zweiten und die Programmierung von einer dritten Firma geliefert werden. Hier kam alles aus einer Hand und damit konnten wir Schnittstellen vermeiden.«

    Gerald Rost sieht noch einen weiteren Vorteil: »Mit der Technik von Krones erhielten wir eine Ausführung in V4A-Stahl anstelle von Stahlblech – und damit das Hochwertigste vom Hochwertigen.« Denn die Krones Hydronomic ist komplett in Edelstahl ausgeführt und erfüllt somit höchste Hygieneansprüche.

    Enteisen mit reinem Sauerstoff

    Die installierte Wasseraufbereitungsanlage Hydronomic MF enthält: 

    1. Zwei parallel betriebene Medienfilter mit Leistungen von jeweils 54 Kubikmetern pro Stunde

    Die Schüttung der Filtermedien wurde gezielt ausgewählt und auf die spezielle Anwendung individuell abgestimmt. Für optimale Filtrationsergebnisse sind die Filterbehälter in diesem Fall zu etwa zwei Drittel mit unterschiedlichen Schichten von Granatsand, Siliziumsand und Mangandioxid-Filtersand gefüllt. Im oberen Drittel befindet sich das Rohwasser, das durch den Filter nach unten läuft. Die Filterbehälter selbst verfügen über speziell konstruierte Düsenböden für eine strömungsoptimierte Filtration und Rückspülung.

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    Die in Daibersdorf installierte Wasseraufbereitungsanlage Hydronomic MF besteht unter anderem aus zwei parallel betriebenen Medienfiltern mit Leistungen von jeweils 54 Kubikmetern pro Stunde.

    2. Ein Sauerstoffeintrag-System Oxymat

    Dies ist ein mit Zeolith beladener Adsorber, der den Stickstoff aus der Umgebungsluft bindet und nur den Sauerstoff nutzt. So wird das Rohwasser nicht wie sonst üblich mit Luft enteisent, sondern mit reinem, aus der Luft gewonnenem Sauerstoff. Da das Sauerstoff-zu-Stickstoff-Verhältnis in der Luft 21 zu 79 Prozent beträgt, also nur rund ein Fünftel der Menge benötigt wird, ist die Enteisenung mit reinem Sauerstoff effizienter als bei der klassischen Oxidation. Der Sauerstoff wird im Zulauf zum Filterbehälter mittels Venturi-Düse zudosiert, wobei Eisen und Mangan ausflocken.

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    Sauerstoffeintrag-System Oxymat

    3. Rückspül-Pumpen

    Mit diesen wird etwa ein Mal pro Woche jeder der beiden Filter mit bereits gefiltertem Wasser aus der Reinwasserkammer rückgespült, um die Sandschichten von den zurückgehaltenen Eisen- und Manganflocken zu befreien. Für das Rückspülen von unten nach oben sind etwa 20 bis 25 Kubikmeter Reinwasser nötig, der Vorgang selbst dauert nur etwa 20 Minuten.

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    Rückspül-Pumpen

    4. Pneumatisch angesteuerte Ventiltechnik von Evoguard

    Wartung und Dichtungswechsel können die Mitarbeiter des Wasserwerks bei diesen nach enviro zertifizierten Ventilen selbst vornehmen. So ist kein Einsatz des Kundendiensts nötig, wodurch eine weitere Anforderung aus dem Leistungsverzeichnis erfüllt wird.

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    Pneumatisch angesteuerte Ventiltechnik von Evoguard

    Hygienesicher, langlebig und erweiterbar

    Die Ausbeute der Anlage, also die tatsächlich nutzbare Wassermenge, beträgt rund 99,5 Prozent. Da die Rohwasser-Temperatur bei etwa 8 bis 14 Grad Celsius liegt und deshalb kein mikrobiologisches Wachstum zu befürchten ist, wird in diesem Falle keine Sanitation mit Heißwasser benötigt, die im Anwendungsbereich der Getränkeindustrie durchaus üblich ist. 

    Auch der Energieverbrauch der Anlage ist gering. »Wir sind nach dem Energiemanagement DIN ISO 50001 zertifiziert. Unser oberstes Ziel ist also eine hohe Energieeffizienz. Die Hydronomic erfüllt diese, denn hier verbraucht nur die Rückspül-Pumpe nennenswert zusätzliche Energie«, betont Werkleiter Markus Schmitz. »Durch den Sauerstoffeintrag mittels Venturi-Düse entfällt auch der sonst übliche so genannte ‚Lockenwickler-Kessel‘, somit entsteht kein Druckverlust. Deshalb wird auch ein deutlich kleinerer Kompressor benötigt als bei der herkömmlichen Enteisenung mit Lufteintrag. Ich glaube, Krones wird von der Getränkeindustrie schon darauf getrimmt, so wenig Energie wie möglich zu verbrauchen«, sagt er.
     
    Auch die Erweiterbarkeit der Hydronomic war ein wichtiges Kriterium bei der Auftragsvergabe. Die modulare Anlagenkonstruktion ermöglicht generell zum einen eine einfache Erweiterung durch einen zusätzlichen Medienfilter-Behälter, um die Leistung zu erhöhen. Zum anderen ist die Anlage in Daibersdorf auch vorbereitet für die Installation eines Aktivkohlefilters Hydronomic GAC, »falls dieser später einmal für die Qualität des Wassers vonnöten sein sollte«, sagt Markus Schmitz. »Sie wissen ja, Trinkwasser ist das am besten kontrollierte Lebensmittel«, ergänzt er nicht ganz ohne Stolz.

    »Wir wollen langfristig für unsere Bürger die bestmögliche Wasserversorgung mit der höchsten Qualität und Hygiene sicherstellen. Denn wir müssen beispielsweise in Krankenhäusern und Schulen anspruchsvolle Hygienestandards gewährleisten. Auch die hohe Lebensdauer der Anlage ist ausschlaggebend, wir sprechen hier von einem Zeitrahmen von 40 bis 50 Jahren. Krones konnte uns diesen erweiterten Hygienestandard, wie er auch schon in der Getränkeindustrie üblich ist, ebenso bieten wie eine hohe Bestandssicherheit«, erklärt ein zufriedener Armin Grassinger. Und Gottfriedings Bürgermeister Gerald Rost kann nun seinen Mitbürgern ruhigen Gewissens versichern: »Wir haben eine gute Grundversorgung geschaffen. Und Eisen- und Mangan-Ablagerungen in den Rohrleitungen sind jetzt in unseren Gemeinden nicht mehr nachweisbar.«

    Ich glaube, Krones wird von der Getränkeindustrie schon darauf getrimmt, so wenig Energie wie möglich zu verbrauchen. Erwin HächlMarkus SchmitzWerkleiter

    15. Februar 2021
    6:35 Min.

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