Bereits im Jahr 2009 hatten die Planungen für eine neue Braustätte in Meoqui in der Provinz Chihuahua im Norden von Mexiko begonnen. Damals war es noch die Cervecería Cuauhtémoc Moctezuma selbst, die ihre siebte Braustätte bauen wollte. 2010 übernahm Heineken den mexikanischen Getränkekonzern FEMSA und damit auch deren Tochtergesellschaft Cuauhtémoc Moctezuma. Im Jahr 2018 konnte Heineken die neue Brauerei dann in Betrieb nehmen.
Krones erhielt von Heineken Mexiko den Auftrag für eine neue 60.000er Mehrwegglas-Linie in der Braustätte Meoqui.
Der Auftrag für die gesamte Prozesstechnik ging damals an Steinecker, den Brautechnologie-Experten im Krones Konzern. Als jetzt eine Erweiterung der Abfüllung anstand, entschied sich Heineken für diesen Standort erstmals auch für die Abfülltechnik aus dem Hause Krones. Das hat Gründe: Zum Verarbeitungsspektrum der Anlage gehört unter anderem die sogenannte Cuartito-Flasche. Diese hat ein Fassungsvermögen von 190-Millilitern und wird in einem Mehrwegsystem von allen mexikanischen Brauereien für ihre nationalen und regionalen Marken eingesetzt. Beim Herstellen der Glasflaschen entstehen jedoch relativ hohe Abweichungen im Durchmesser von plus/minus drei Millimetern. Das ist viel und muss beim Handhaben der Flaschen in der Abfüllung entsprechend berücksichtigt werden. Hinzu kommt, dass die mexikanischen Brauereien für ihren Mehrwegpool keine Kunststoffkästen verwenden, sondern Mehrwegkartons. Und die kommen mitunter in einem weniger optimalen Zustand in die Brauerei zurück. Die Kombination aus der Cuartito-Flasche und den Mehrwegkartons stellte also eine komplexe technische Herausforderung dar. Krones hatte für Heineken bereits in anderen mexikanischen Braustätten Lösungen dafür gefunden und diese positive Erfahrung wollte Heineken jetzt auch für die neue Linie nutzen.
| Projekt: | 60.000er Mehrwegglas-Linie |
| Kunde: | Cervecería Cuauhtémoc Moctezuma |
| Standort: | Meoqui, Mexiko |
| Inbetriebnahme: | Ende 2023 |
| Umfang: |
Komplette 60.000er Glaslinie, bestehend unter anderem aus:
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Besonderheiten:
Abgefüllt werden auf der Linie Amstel Ultra, Tecate, Dos Equis, Sol und Indio in drei verschiedene Flaschensorten: die 190-Milliliter-Cuartito-Flasche, eine 325-Milliliter-Standard- und eine 325-Milliliter-Premium-Flasche. Diese werden in 4x5er-Kartonkisten verpackt. Heineken stellte hohe Ansprüche an die Auslegung der Linie: Alle drei Formate sollen mit einer Leistung von 60.000 Flaschen pro Stunde abgefüllt werden und natürlich sollen alle Maschinen geeignet sein, die „schwierige“ Cuartito-Flasche zuverlässig zu verarbeiten. Außerdem soll die Linie mit minimalem Bedienaufwand zu betreiben sein.
Generell legte Heineken großen Wert auf die Nachhaltigkeit der Anlage, hohe Flexibilität und kurze Umstellzeiten sowie Effizienz und einfache Bedienung, Wartung und Reinigung.
Die neue Anlage im Detail:
Damit sich Entpalettierer und Palettierer in der gleichen Arbeitszone befinden, wird die Anlage in U-Form aufgestellt. Sowohl im Füller als auch in den Etikettiermaschinen werden Klemmsterne zum sicheren Handling der Cuartito-Flaschen verbaut. Dies ermöglicht es, den variierenden Durchmesser auszugleichen und so eine bessere Performance zu erzielen. Die Mehrwegkartons sind am besten mit einem Contipac zu verarbeiten. Diesen Setzpacker hat Heineken bereits in mehreren bestehenden Anlagen in Mexiko nachgerüstet. Um deren Bedienung unabhängig vom Einpacker zu ermöglichen, sind Kartonauffalter und Kartonverschließer als separate Maschinen ausgelegt. Die zwei Etikettiermaschinen sind parallel aufgestellt. Sollte es bei einer davon zu einem Stillstand kommen, kann die zweite alleine bis zu 75 Prozent der Gesamtleistung fahren. Für den Pasteur ist ein PE-Kontrollsystem vorgesehen, ebenso ein geschlossener Kühlturm und ein dynamischer Transfer bei den Ein- und Auslaufbändern. Für die Flaschenreinigungsmaschine ist eine automatische Laugendosierung geplant sowie eine relativ lange Laugenbehandlungszeit.
